Aus der Isolation, Spiegel-Installation am Zentrum für verfolgte Künste, Solingen 2020

 

 

 

Spiegelgasse“entspricht der realen Örtlichkeit am Außenbau. Die Architektur springt an dieser Stelle zurück und lässt eine kurze Gasse entstehen. Doch der Kontext lässt sich erweitern.
„Spiegelgasse“ ist auch die Adresse des Cabaret Voltaire in Zürich. Hier fanden zahlreiche europäische Bildende Künstler und Schriftsteller Zuflucht während des ersten Weltkriegs. Hugo Ball, Tristan Tzara, Hans Arp, Emmy Hennings, Marcel Janco, Richard Huelsenbeck gründeten das Cabaret Voltaire in der Spiegelgasse 1 und begründeten die Dada-Bewegung.

Auch Dada gab einer unsicheren Zeit künstlerischen Ausdruck. Von Dada lernen, wie aus Schockstarre, Isolation im Exil, Chaos, Verzerrung, Zerstörung in einer verkehrten Welt positive Kraft strömen kann.Darauf gründen schneider + mombaur ihren Beitrag zur aktuellen Situation der Künste und Künstler bei ihrem Weg aus der Isolation. 

Die Präsentation/Wahrnehmung des Schriftzugs in Spiegelschrift ist gewollte Irritation. Der Betrachter erlebt quasi den Reflex dieser Hommage an Dada und das Cabaret Voltaire wie einen Fingerzeig aus einer wirren bedrohlichen Zeit in die aktuelle Situation.