Feuertaufe

Schneider+Mombaur, Feuertaufe, Fotografie, Objektinstallation, 2007

Schneider+Mombaur, Feuertaufe, Foto – Objektinstallation, 2007 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

„Feuertaufe“ verknüpft die flache fotografisch erstellte Bildtafel mit einer horizontal gelagerten Holztafel, die wandbezogen installiert Raum greifend vorspringt. Wie ein Tabernakel ergänzt sie das Bild, das durch seine achsial- symmetrische Ausrichtung auf den Tisch darunter einer Altartafel gleich den Raum zentriert.

Die malerische Textur des Bildes in seinem schwarz-braun-goldenen Farbklang enthält nahezu keine gegenständlichen Bezüge, löst aber durch die extremen Helligkeitsinseln im geheimnisvoll dunklen Kontext eine Anmutung von Lichterscheinung aus. Die Deutung des Lichts als Feuerschein, als Reflex oder als Leuchtlicht, als Irrlicht oder Erlösungslicht bleibt offen.

Der Holztisch ist entgegen der ephemeren Lichterscheinung der Fotografie haptisch solide, Natur belassenes Eichenholz mit roher Rindenkante, teils geschwärzt und mit Wachs überzogen. Materialpräsenz steht gegen die glatte Spiegelfläche fotografischer Bildrealität.

Die im Holz vertieften Becken kontern die Textur der Bildtafel – braune, schwarze schlierenartige Farbspuren markieren die Innenflächen, die dem Betrachter offen und ohne verbindlichen Inhalt präsentiert werden. Die Charakteristik des malerischen Duktus assoziiert Flüssigkeit.

Während das linke Becken zurückhaltend getönt, monochrom gesprenkelt ist und im Vergleich zum rechten geradezu jungfräulich wirkt, ist jenes mit kontraststarken Spuren kraftvoll männlich gefüllt. Zwei Charaktere, die beide ihr Pendant in der Bildtafel darüber finden.

Erinnerungsspuren der beiden Künstler teilen sich auf zweifache Weise mit – sie markieren in ihrer gegensätzlichen Akzentuierung – Feuer und Wasser – letztlich vergleichbare Phänomene.